Während der Milan Design Week 2019 präsentierte sich das Spazio Quattrocento, ein altes leerstehendes Gebäude, in völlig neuem Gewand. Nach den Vorgaben des britischen Künstlers Alex Chinneck wurde die Location im Auftrag von Philip Morris aufwendig umgestaltet. Für die komplette Umsetzung des erstaunlichen Kunstwerkes „IQOS World Revealed by Alex Chinneck“ – von der Herstellung der benötigten Sonderbauten bis zur Installation vor Ort in Mailand – fiel die Wahl auf satis&fy.
„Planning, Craft, Production“ lautet die Kategorie, in der satis&fy beim BrandEx Award 2020 für die Realisierung des Kunstwerkes IQOS World Revealed by Alex Chinneck mit einem Award in Gold prämiert wurde. Der britische Künstler Alex Chinneck ist bekannt für seine öffentlichen Kunstwerke, die völlig neue Perspektiven, u.a. auf Gebäude eröffnen. So war es auch bei der vielschichtigen Umgestaltung des Spazio Quattrocento inmitten Mailands.
Ausgehend von den 3D-Modellen des Künstlers waren insgesamt vier satis&fy-Standorte (Karben, Werne, Berlin und Hilversum) mit der Pre-Production inklusive Statikberechnungen, Auswahl und Beschaffung der geeigneten Materialien sowie Herstellung der vielgestaltigen Sonderbausegmente, dem Projektmanagement, der technischen Leitung bis hin zur Logistik und den Genehmigungsprozessen beschäftigt. Der Aufbau in Mailand, an dem 70 satis&fy-Kräfte sämtlicher Gewerke gearbeitet haben, dauerte zweieinhalb Wochen. Pünktlich zur Eröffnung der Milan Design Week zeigte sich das Gebäude dem Publikum in seinem verblüffenden, skulpturalen Erscheinungsbild – indoor wie outdoor.
Während der Pre-Production war der Künstler regelmäßig am satis&fy-Standort in Werne. Hier fanden die wesentlichen Vorarbeiten statt – von den Schreinerarbeiten über die Bühnenmalerei bis zur Konfektionierung der Stahlbauten. Summa summarum füllten die Sonderbauten und die benötigte Technik 15 LKW, die von den unterschiedlichen satis&fy-Standorten aus rechtzeitig zum Aufbau in Mailand eintrafen. Philip Morris hatte satis&fy auf direktem Wege damit beauftragt, das gesamte szenische, grafische, planerische und technische Know-how einzubringen und die Verantwortung für die komplette Produktion und Installation zu übernehmen. Weil alles aus einer Hand kam, gestalteten sich die komplexen Aufbauarbeiten in Mailand reibungslos.
Der Fokus der Arbeiten lag auf der Realisierung von drei Hauptinstallationen außerhalb und innerhalb des Spazio Quattrocento: der Gebäudefassade und zwei großen Installationen im Gebäudeinneren – einem vertikalen und einem bodenseitigen Reißverschluss.
Die künstlerische Außenfassade besaß eine Fläche von 17 x 10 Metern und eine Tiefe von viereinhalb Metern. Ein gebogenes, drei Tonnen schweres Stahlelement war die Basis für das „geöffnete“ Erscheinungsbild der Fassade. Der Großteil der aufgebrachten Elemente bestand aus CNC-gefrästem Styropor, das strukturiert, eingefärbt und patiniert wurde. Eine besondere Herausforderung bei der Planung war die Statik. Die neue, große Gebäudehülle musste Wind und Wetter standhalten.
Zur Realisierung des Bodenreißverschlusses musste ein 80 Zentimeter tiefes und 100 Zentimeter breites Loch ausgehoben werden. Der Reißverschluss selbst bestand aus einer speziellen Metallkonstruktion mit 314 Zähnen und wurde über einen Leuchtkasten im Boden nahtlos hintergrundbeleuchtet. Zuvor wurden 220 Quadratmeter Doppelboden verlegt und von Hand mit 11 Tonnen Trockenstrich in Betonoptik und gewünschter Farbe versehen.
Für den vertikalen Wandreißverschluss samt Treppe wurden Stahlkonstruktionen mit einem Gesamtgewicht von über 3.000 Kilo verbaut. Hinzu kamen 2.000 Kilo an unterschiedlichen Hölzern, 2.800 Kilo Spanplatten, 2.100 Kilo weiße Treppenhauspaneele sowie etliche Kilo Spachtelmasse und Farbe. Bauliche Besonderheiten waren die spezielle Konstruktion der Treppe samt ihrer Plattform und des Treppenaufgangs sowie die gewellte, 12 Zentimeter dicke Wand mit ihrem Überhang von knapp zwei Metern. Außerdem wurde ein 28 Quadratmeter großer Leuchtkasten als Rückwand installiert.
Zusätzlich zu den künstlerischen Installationen war die IQOS Logo Wall zu sehen. Auch das eine Besonderheit: Hinter dem maßgeschneiderten LED-Sonderbau, der eine Fläche von knapp 130 Quadratmeter bedeckte, befand sich der Zugang zu den Technik- und Lagerräumen. Als Unterkonstruktion diente ein selbsttragendes Layher-Gerüst. Für die Wand selbst wurden insgesamt 365 Laufmeter an Balken und Theaterbrettern verbaut sowie 140 Quadratmeter an Spanplatten und Trockenbau. Mittels 60 Leuchtkästen unterschiedlicher Größe und 160 einzeln per DMX ansteuerbaren LED-Panels erschien die Logowand im gewünschten Licht.
Obwohl Projekte dieser Größenordnung in der Regel Jahre der Planung und des Baus benötigen, hat satis&fy sämtliche Vorarbeiten für die IQOS World Revealed by Alex Chinneck in nur acht Wochen realisiert, bevor die unterschiedlichen Elemente auf den Weg nach Mailand gingen. Dank der minutiösen Planung, der großen Manpower und der engen Zusammenarbeit mit dem Künstler Alex Chinneck ging alles ohne Zwischenfälle über die Bühne. Die prognostizierten Zuschauerzahlen wurden bei weitem übertroffen. Rund 200.000 Besucher bestaunten das Kunstwerk. Ohne Zweifel war es das Highlight der Milan Fashion Week 2019.
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