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Neue Medientechnik für Plenum der Axica

satis&fy realisiert Konzept für den Umbau des Plenums in der DZ Bank Berlin

Seit 2012 erstrahlt das Plenum der AXICA, einem von Berlins exklusivsten Tagungs- und Kongresszentren, in neuem Gewand. Bei der Planung der technischen Infrastruktur und medialen Ausstattung des in die Jahre gekommenen Herzstücks des Gebäudes, stand die satis&fy AG, langjähriger Kooperationspartner der AXICA, dem Betreiber und dem Eigentümer DZ BANK zur Seite.

Wir haben die Staatsoper für alle gestemmt. Wir haben bei Bermuda Fly 12.000 Leute bewegt. Wir haben das Berghain erleuchtet. Da ist doch ein kleiner Konferenzraum wie das Plenum in der DZ BANK schnell auf den aktuellsten Stand gebracht – auch wenn es sich um den spektakulärsten, modernsten und extravagantesten handelt, den Berlin zu bieten hat.

Was aber, wenn die Vorstellungen einer Bank auf die eines Technik-Unternehmens treffen? Nicht jeder Konferenzraum einfach nur Konferenzraum ist? Das Plenum schon immer aus der Reihe tanzte? Und ein echter Frank O. Gehry eben IMMER komplex ist?

Die Vorgeschichte ist bekannt: satis&fy arbeitete von 2007 bis 2014 mit dem exklusiven Tagungs- und Kongresszentrum AXICA mit internationalem Kundenkreis aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur zusammen. Das Full-Service-Event-Paket umfasste die komplette technische Konzeption und Umsetzung der verschiedensten Veranstaltungen – mit fester Vorort-Betreuung und eigenem Technik-Lager. Der Sitz der AXICA, das Gebäude der DZ BANK AG am Pariser Platz im historischen Zentrum der Hauptstadt, zieht bis heute eine Vielzahl an Touristen täglich an. Dies mag auch an der Nähe zum Regierungsviertel, dem Brandenburger Tor, dem traditionsreichen Hotel Adlon, der neu eröffneten US-Botschaft und der direkt angrenzenden Flaniermeile Unter den Linden liegen. Aber vielmehr fungiert die atemberaubende Architektur des im Jahr 2001 fertig gestellten Gebäudes von Stararchitekt Frank O. Gehry als Publikumsmagnet, auch wenn der Normalbesucher nicht weiter als bis zum Eingang vordringen darf. Im Herzen Berlins gelegen äußerlich mit schlichten Formen, klarer Strukturiertheit und klassisch-nüchterner Fassade. Innen ein unverwechselbarer Gehry: organische Formen, hochwertige, kontrastreiche Materialien, überraschende Details, höchste Funktionalität und eine spektakuläre Dynamik. Das Herzstück, das Plenum, eröffnet als begehbare Skulptur ein völlig neues Raumgefühl und die modernste Technik, die Berlin zu bieten hat.

Dieser – vorher schon – eindrucksvollste Konferenzraum Berlins wurde nun aufwendig umgebaut und brachte das satis&fy Projektleitungsteam an den Rande des Wahnsinns. Denn das Plenum tanzte von Anfang an aus der Reihe. Schon bei der Einweihung des DZ BANK-Gebäudes 1999 war es nicht mit von der Partie, sondern stand erst zwei Jahre später zur Nutzung bereit. Gut zehn Jahre später – die damals hochmoderne Technik war in die Jahre gekommen – sollte das nicht anders sein. Mit seiner biomorphen Form und einer Außenhaut aus über 100 gebürsteten Edelstahlplatten stellte das 188m2 große Plenum den am schwersten fassbaren und gleichzeitig sensibelsten Raum der DZ BANK dar. Und es sorgte für einige Überraschungen, was nicht nur an dem komplexen Raum lag, sondern auch an den verschiedenen Vorstellungen und Realitäten des Planungsteams von satis&fy, der DZ BANK als Bauherr und der ACIXA, die bei der Erarbeitung des Renovierungskonzepts aufeinander trafen. Da gab es schon Ansagen wie: „Einfach einmal alles bitte! Kein Problem, oder?“ Kein Problem.

Die Kapazität des Plenums sollte von 85 Personen auf knapp 100 aufgestockt werden. Dafür musste der alte Konferenztisch im inneren Oval raus und ein neu designter und für flexible Auf- und Abbauten konzipierter Boardroom-Tisch rein, der diverse neue Bestuhlungsformen zuließ (was natürlich mit Gehry in Los Angeles abgestimmt werden musste).

Zudem sollte der Raum noch flexibler werden als vorher, das Rednerpult blitzschnell umgebaut werden können. Da es keine detaillierten Bau-Unterlagen gab, sondern nur eine rudimentäre Dokumentation, wurden alle Paneele geöffnet und nachgeschaut, was sich dahinter verbarg. Die Videotechnik sollte darüber hinaus die größte und modernste sein, die es zu finden gab. So wurden einfach diejenigen Bildschirme ausgewählt, die zu den größten überhaupt auf dem Markt gehörten und zum damaligen Zeitpunkt auch im Weißen Haus in Washington D.C. zu finden waren: 108 Zoll´-LCDs. Auch die ganze Verkabelung musste aufgrund des umfassenden Konzepts neu gelegt werden. Daher wurde mal eben der ganze Fußboden aufgerissen.

Sogar der Holzexperte „Schorsch“, der beim ursprünglichen Aufbau dabei, aber bereits seit einigen Jahren in Rente war, wurde überredet, mit den VEV Holzbetrieben Memmingen anzureisen, um die schwierigen, wellenförmigen, schalloptimierten Wandpaneele aus Holzteilen, die alle Unikate waren, nachzubauen.

Trotz all dieser Herausforderungen wurde das extrem komplexe Projekt nach nur wenigen Monaten abgeschlossen. Eine einmalige Infrastruktur, die sich in den skulpturalen Raum eingliedert, wurde geschaffen. Und das Ergebnis konnte und kann sich immer noch sehen und hören lassen. Es wurden mehr als 35 nicht sichtbare Übergabepunkte mit mehr als 400 Anschlussmöglichkeiten erzeugt. 2012 war die neue Glasfaserverkabelung (über 150 aktive Anschlusspunkte plus 100 weitere als Back-up) als besonders innovativ hervorzuheben. Die Beschallungsanlage wurde damals komplett ausgetauscht und eine neue individuelle Rednerausleuchtung auf LED-Basis installiert. Der rechte Rang wurde mit flexiblen Holz-Elementen versehen, wodurch neue Rednerpositionen und die Möglichkeit, ein Podium zu errichten, geschaffen wurden. Die nähere Rednerposition zu den zwei gigantischen, schwenkbaren, aber dennoch leicht anmutenden LCD erleichterte den Zuhörern das Verfolgen von Präsentationen. Auch die Konferenz-Tonanlage wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht und mit einer Dolmetscheranlage kombiniert. Ein weiteres Highlight war zum damaligen Zeitpunkt die Regie im Obergeschoss, welche über eine neue Licht, Ton- und Grafikregie verfügte und zwei simultane Bildmischungen zuließ.

Bei der feierlichen Einweihung Mitte November 2012, stellte Claus Kleber sein Buch „Spielball Erde: Machtkämpfe im Klimawandel“ vor. Ein schöner Auftakt für die im Lichthof schwebende, undefinierbare Wolke im „Wal am Brandenburger Tor“, wie die Berliner das Gebäude aufgrund seiner Form aus der Vogelperspektive betrachtet nennen. Die geschwungene Edelstahlhülle und die wellenförmigen Wände des Plenums greifen diese Figur auf. Mehrfach hat sich Architekt Gehry auch bei anderen Bauten von Wasser, Meer und Fischen für seine Bauten anregen lassen: „Die Form des Fisches ist das perfekte Beispiel für Bewegung. Diese Bewegung versuche ich in meinen Gebäuden einzufangen.“

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