Eindrucksvolle Tournee mit innovativen technischen Lösungen | satis&fy war als One-Stop-Solution Partner in allen Gewerken dabei | spezialangefertigter Traversenring ermöglicht einmaliges Licht-Design
Der Name der Tournee war Program. Fragen kann man sich nur, was „it“, also „es“ meint. Möglichkeiten gäbe es viele: Die Fans bei jeder der 18 Shows mitzureißen? Mit einer Bühnenpräsenz zu überzeugen, die von der über 50-jährigen Erfahrung im Showbiz zeugt? Klanglich und konzeptionell ausgereifte Konzerte zu spielen? Im Fall von Howard Carpendale genügt hier ein generelles: Ja.
„Der Zusammenhalt in der Crew war zu jedem Zeitpunkt spürbar, auch wenn es zwischendurch mal stressig wurde. State-of-the-Art-Material haben viele, aber bei satis&fy können wir uns auch darauf verlassen, dass über den Tellerrand geblickt wird und die Teams gewerkeübergreifend Hand in Hand arbeiten. Das macht den Unterschied.“ Jan Palle von Verschuer, Produktionsleiter.
satis&fy hat es zwar nicht „again“ getan, dafür aber direkt umso ausgefallener und umfassender. Zum ersten Mal als One-Stop-Solution mit den Gewerken Ton, Licht, Video, Trucking und Sonderbau dabei, trug der 360-Grad-Dienstleister im Auftrag von Semmel Concerts maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Tournee bei. Mit einigen Back-to-Back-Stopps und straffen Zeitplänen bei Auf- und Abbau eine professionelle Herausforderung, die mit Bravour gemeistert wurde.
Sieben Trailer mit Material, davon sechs Technik und einer Produktion, und 22 feste Crew-Mitglieder tourten zusammen mit Carpendale in vier Wochen durch 15 Städte. Die technische Ausrüstung inkl. Robe-Lampen, K2- und K1-Systemen von L‘Acoustics sowie das Kamera-Equipment wurde dabei, mit Ausnahme einer LED-Wand von Videotechnik Bär, komplett aus dem Eigenbestand von satis&fy gestellt. Und was es nicht gab, wurde gebaut.
Um die Vision des deutschen Lichtdesigners Lutz John auf die Carpendale-Bühne zu transportieren, hat satis&fy einen bis dato einzigartigen Traversenring mit neun Metern Außendurchmesser entworfen. Als zentrales Design-Element war der Ring an drei Haltepunkten befestigt und konnte dank der Motoren von Cyberhoist auch während der Shows rotierend, „coin-mäßig“, bewegt werden. Für ein Akustikset wurde der Ring bis auf drei Meter über die Bühne herabgelassen, um eine reduzierte und dadurch vertraut-intime Atmosphäre zu schaffen.
Gründe für die Eigenentwicklung waren zum einen der gewünschte Neigungswinkel und das coinmäßige Rotieren, das für statische Verschiebungen in der Struktur sorgt, denen der Eigenbau Rechnung tragen beziehungsweise entgegenwirken konnte. Zum anderen setzte das Lichtdesign auf absolute Symmetrie zwischen den Lampen, die mit einem marktüblichen Traversenkreis aufgrund der Verbindungspunkte nicht möglich gewesen wäre. Sowohl die innenliegenden Moving Lights als auch der äußere Lampenring aus X4 Bar10 hatten die exakt gleichen Abstände zueinander. Für die Grundkonstruktion des Rings wurde eine Stahlbaulösung gewählt, in die die Lampen auf den Zentimeter genau in gleichmäßigen Abständen eingebaut werden konnten.
Auf die gesamte Außenseite des Rings wurde außerdem ein Stretchstoff gespannt, der über innenliegende LED-Streifen indirekt zum Leuchten gebracht werden konnte. Diese Verkleidung sowie die schiere Anzahl der symmetrisch angebrachten Lampen riefen nach einer kreativen Sonderlösung. Ein weiterer Grund für die Eigenentwicklung war der Nachhaltigkeitsgedanke. Der aus acht Einzelteilen bestehende Ring kann in der Höhe flexibel angepasst und demnach für künftige Shows adaptiert werden. Neben Design und Nachhaltigkeit war Praktikabilität der dritte große Player während des Schaffensprozesses. Auch hier überzeugt die Spezialanfertigung. Durch die ausgefeilte Bauweise ist der Ring innerhalb von 20 Minuten „flugfertig“, gemessen ab dem Moment, in dem er auf der Bühne steht. Und dorthin gelangt er platzsparend: Der gesamte Ring benötigt nur die halbe Ladefläche eines Trucks.
Besonders eindrucksvoll waren auch die Verknüpfung und hervorragende Abstimmung zwischen Lichtdesign/Licht-Operating (Lutz John) und dem Videocontent auf der 24 x 8,10 Meter großen LED-Wand (Sonderbau von Videotechnik Bär). Dank ihrer gigantischen Ausmaße – breiter als die Bühne selbst – wurde sie den bombastischen Visuals von Haeger Deutsch (Virusberlin) mehr als gerecht.
Sollte Howard Carpendale noch einmal auf Tour gehen, die Technik ist bereit: Let’s do it again!
Fotos: Analia Janeva